Markus Orths

Hintergrund: Die kosmische Zensur

Seite 244:
"... Gegen jeden Verstand, jede Vernunft. Vor allem gegen die kosmische Zensur, die von Roger Penrose eingeführt
worden war und welche die Vorstellung einer nackten Singularität schlichtweg verbot. Warum? Weil, wenn eine nackte
Singularität existierte, die Gesetze der Physik nicht mehr gälten. (Hier muss ich anfügen, Freunde, dass es damals gang und gäbe war, die Wirklichkeit der Theorie anzupassen, statt die Theorie der Wirklichkeit.) Das Problem kreiste um die heikle Frage des Informationsparadoxons: Wo gehen sie hin, die Informationen, die von einem Schwarzen Loch geschluckt werden? Keine Information darf verloren gehen, laut Entropiegesetz. (Die Physiker, sagte der Physiker Don Page, haben ein emotionales Verhältnis zur Information. Weil der Mensch sterblich ist, wollen sie unbedingt, dass wenigstens die Information ewig bleibt.) Daher die komische kosmische Zensur, der die meisten Physiker beipflichteten."

Hintergrund: Hier hat Elias Zimmermann wohl ein Zitat von Stephen Hawking Don Page zugeschrieben, was nur allzu verständlich ist, berücksichtigt man folgende Aussage Zimmermanns: "Ich las oft mehr als siebenundvierzig Bücher zugleich, indem ich, um der bitteren Langeweile zu entgehen, wie ein Monster der Wissbegierde zwischen Tischen der Bibliothek hin- und hersprang, peinlich darauf achtend, niemanden zu berühren, und so, den Studenten über die Schulter blickend, Seite um Seite in mich aufsaugte, was den Effekt der Abwechslung und Unterhaltung erhöhte, auf der anderen Seite aber auch den Nachteil aufwies, dass ich nehmen musste, was kam, dass ich lesen musste, was die Studenten lasen, sodass sich in meinem Kopf ein gigantischer Brei des Gelesenen zerzuckerte und ich mich später oft fragte, welcher Autor denn jetzt gerade welche Sentenz von sich gegeben hatte." (Seite 135)