Markus Orths

Hintergrund: Die Higgs-Teilchen

Seite 270f:
"Doch das Loch wuchs beständig, es schluckte ein Higgs-Teilchen nach dem anderen, Higgs, Higgs, Higgs, ein permanenter Schluckauf ohne Sinn und Verstand, es fraß Teilchen, die es aus sich selbst gebar, jene Higgs-Teilchen, die man im Volksmund gerne Gottesteilchen nannte, eine Bezeichnung, der ein Übersetzungsfehler zugrunde liegt: Ein Physiker hatte mal gesagt, dass es Zeit werde, das goddamn particle (jenes Higgs-Teilchen) zu finden, und aus dem goddamn particle wurde das Gottesteilchen, ein falsches Vorzeichen, kein Gottes- sondern ein gottverdammtes Teilchen sorgte also jetzt dafür, dass das Loch größer wurde, aber das Loch fraß nicht nur sich selbst, also die Ausgeburten seiner selbst (im Grunde war das Loch nicht nur Nichts, sondern auch aus Nichts entstanden und fraß permanent weiterhin jede Menge aus seinem Nichts geschöpftes Nichts, um sein eigenes Nichts zu vergrößern – was?), nein, das Loch fraß wohl auch Neutrinos und Tachyonen und zahllose für die damaligen Menschen noch unsicht- und unbenennbare Teilchen, und das Loch hätte sich dazu gern eine Serviette umgehängt, wenn es denn so kleine Servietten gegeben hätte, und außerdem – war es nicht schon wieder ein klitzekleines Stückchen gewachsen?"

Hintergrund: Erwähnt wird hier eine der kursierenden Erläuterungen zur Herkunft des Begriffs Gottesteilchen. Eine andere findet sich bei Wikipedia: "Die in populären Darstellungen, aber nicht in der seriösen Wissenschaft verwendete Bezeichnung Gottesteilchen stammt vom Nobelpreisträger Leon Max Lederman. Ursprünglich wollte Ledermann sein Buch unter dem Titel The goddamn particle („Das gottverdammte Teilchen“) veröffentlichen. Sein Verleger zwang ihn jedoch, den Titel zu ändern, sodass das Buch 1993 unter einem anderen Titel erschien: The God Particle: If the Universe Is the Answer, What Is the Question? („Das Gottesteilchen: Wenn das Universum die Antwort ist, was ist die Frage?“)."