Markus Orths

Das Zimmermädchen Lynn


Kein anderes Zimmermädchen arbeitet so gründlich wie Lynn Zapatek, in ihrer Welt dreht sich alles nur ums Putzen. Um zu verstehen, was andere Menschen antreibt, durchstöbert sie die Habseligkeiten der Hotelgäste und legt sich nachts unter deren Betten, den fremden Leben lauschend. Ingo Haebs dritter Film ist ein autistischer Thriller, eine Geschichte der Entfremdung. Ein Film, der – obwohl er in Bremerhaven gedreht wurde – an die Entschiedenheit der Berliner Schule erinnert und sie um die Logik der Träume erweitert. Unter den Betten der Anderen ist Lynn Gefühlen, wenn auch nicht ihren, zumindest nahe, ausleben kann sie sie erst in der lesbischen Liebe. Der Film inszeniert Lynns innere Entfremdung dabei mit einer spannenden künstlerischen Volte: DAS ZIMMERMÄDCHEN LYNN ist auf der Ton-Ebene komplett nachsynchronisiert. Und der Zuschauer sieht Hotels nun mit anderen Augen, ästhetisch bereichert und zart verstört.

 

Credits

Trailer

Interview mit Ingo Haeb (Regisseur)

 




Pressestimmen

Was das Kino mit Gesichtern macht, wie sie von heftigen Obsessionen neu geformt werden, das zeigen dann auch die beiden besten Filme der Reihe: der Cop-Thriller 'Wir waren Könige' und die voyeuristische Hotelstudie 'Das Zimmermädchen Lynn'. ... Wie Vicky Krieps diese Entwicklung von der Voyeurin zur verzweifelten Liebhaberin spielt, ist ganz wunderbar, weil sie die Gefühle dieses Mädchens gleichzeitig so zurückhaltend wie pointiert zu zeigen vermag. Süddeutsche Zeitung vom 1. Juli 2014 Kompletter Text

Fabelhaft eingelöst wurden diese (hohen Erwartungen) mit Ingo Haebs "Das Zimmermädchen Lynn", der schönsten Merkwürdigkeitsentdeckung dieses Festivals ... dieser wohl ungeschwätzigsten und intelligentesten Literaturverfilmung seit Langem. Die Welt vom 4. Juli 2014 Kompletter Text

Welche Formstrenge, welche Ästhetik. Welches große Bewusstsein des richtigen, des ausschließlich möglichen filmischen Ausdrucks. Ingo Haeb steigt mit "Das Zimmermädchen Lynn" in die große Kunst des Filmens ein. Kino-Zeit

Ein schöner und artifizieller Film, der dies noch ganz bewusst durch eine komplett nachsynchronisierte Vertonung unterstreicht. Willkommen in einer anderen Welt – so könnte das neue deutsche Kino auch aussehen. Münchener Feuilleton

Man möchte sie retten, so berührend spielt sie das. BR, Kino Kino extra vom 6. Juli 2014

Vicky Krieps hat unzählig viele Farben Frau. Mal erscheint sie wie eine Göttin, dann wieder wirkt sie bemitleidenswert armselig. Und all dies in ein- und derselben Rolle. Die sie mit bedingungsloser Hingabe spielt. Nein, nicht spielt: IST. Zum Bespiel: Sie liegt unter dem Bett, auf dem eine Domina ihren Kunden "behandelt". Man sieht nichts als das Gesicht von Vicky Krieps. Und in diesem Gesicht spiegelt sich alles, was außerhalb des Bildes geschieht. Oder: Sie putzt einfach nur ein Treppengeländer und macht aus der Szene eine Offenbarung. Diese Künstlerin fasziniert mit nichts, wie nichts. Jurybegründung Förderpreis Neues Deutsches Kino SCHAUSPIEL

Rezension im The Hollywood Reporter

Grandios gespielt und stilsicher inszeniert, überzeugt Ingo Haebs Romanverfilmung durch subtilen Humor und eine fast schon surreale Atmosphäre. Biograph

Die scheue, sanft schillernde Vielschichtigkeit, mit der Vicky Krieps ihre Rolle verkörpert, macht das Zimmermädchen Lynn zu einer der faszinierendsten Kinofiguren seit Langem. [...] Reizvolles Kammerspiel mit Kaurismäki-­Touch und einer atemberaubenden Titelheldin. Cinema

Zutiefst faszinierend, emotional und auch komisch. Dates

Die charismatische Vicky Krieps spielt die obsessive Einzelgängerin mit fesselndem Charme. BR Kino Kino

Selbstbewusst umgesetzte Romanverfilmung um eine exzentrische Romantikerin, die von ihrer wunderbaren Hauptdarstellerin geprägt wird. Sensibles Einfühlungsvermögen, die intime Kameraführung und surreale Momente verbinden sich zu einer beglückenden Filmerfahrung. Filmdienst Der Film verführt weniger zum Voyeurismus als zur Empathie. WELT kompakt

Ingo Haeb [...] hat das von inneren Monologen lebende Buch auf Leinwand übertragen, ohne ins Voice-­Over-­Gelaber zu geraten, und hat die Geschichte dabei leiser, schärfer, schwereloser werden lassen. WELT

Zwanghaft und wunderbar. Abendzeitung München

Spannender als `Fifty Shades of Grey`. People Magazin

Ein kleiner, feiner, wunderbar eigenwilliger Film. Brigitte

Eein romantisches Märchen vom Glück. Berliner Morgenpost

Ingo Heebs betörende Literaturverfilmung DAS ZIMMERMÄDCHEN LYNN porträtiert gekonnt die Unschuld inmitten der selbstreferenziellen Welt der Hotels. ... Vicky Krieps verleiht dieser Traumtänzerin zugleich Disziplin und Konzentration. Und so wird aus der Erfindung eine erstaunlich glaubhafte Person, meisterlich porträtiert in einem Zustand wundersam konservierter Unschuld. Frankfurter Rundschau

Ingo Haebs Verfilmung  [...] zeichnet das Porträt einer obsessiven jungen Frau, die in keine Schublade passt. EPD Film