Markus Orths

Markus Orths - CorpusCorpus

Schöffling (2002)

Heyne (2003)
Blick ins Buch

Er ist schon hier. Er ruft vom Auto aus an. Er hat auf mein Einverständnis gehofft. Er sagt, Paul? Ich sage, Christof? Er sagt, kann ich ein paar Tage bei dir wohnen? Ich sage, warum? Er sagt, nenn es Suspendierung. Ich sage, jetzt rufst du mich an? Er sagt, jetzt ruf ich dich an. Ich sage, wo bist du? Er sagt, Potsdamer Platz. Ich sage, ich komm dir entgegen. Er sagt, bleib, wo du bist. Er hat meine Adresse. Ich gehe in den Keller, am Regal mit den großen Roten blase ich Staub vom Flaschenhals eines Bordeaux ...

Verlagsvorschau:

Jahrelang haben die beiden nichts mehr voneinander gehört, da steht Christof plötzlich wieder in Pauls Wohnung Ein furchtbares Erlebnis aus der Kindheit steht zwischen ihnen und verbindet sie zugleich. In Pauls Wohnung tastet sich Christof nun langsam in die Erinnerung zurück und versucht, über das zu sprechen, was geschehen ist ... Ein temporeiches, packendes Buch über die Macht des Gesagten und die Macht des Schweigens, über die Zerstörungskraft von Erwartungen und Zwängen, ein Buch über die Angst vor Berührung, vor den eigenen Gefühlen - und der dennoch großen Sehnsucht danach.

Pressestimmen:

»Hier schreibt einer, der sein Handwerk versteht und auch einiges zu sagen hat.« Wendelin Schmidt-Dengler, Literaturen

»...ein atemberaubendes Stück Literatur.« Freitag

»Die Erzählung über zwei Jugendfreunde, die sich aus den Augen verlieren und sich Jahre später wieder begegnen, ist so dicht und spannend erzählt, dass ich ihr eine echte Chance im Konkurrenzkampf um die interessantesten Herbst-Titel einräume.« Buchmarkt

»Mit CORPUS hat Markus Orths einen Roman über die Macht der Sprache, des Schweigens und Verschweigens geschrieben, über die Macht von Normen und Zwängen.« SWR

»Ein Debüt wie eine leichtfüßige Schatzsuche.« Prinz

»Wenn Geschichten Tiere wären, gehörten die Texte von Markus Orths gewiss zu den Kraken. Mit ihren sehnigen Fangarmen saugen sie sich am Leser fest und lassen ihn nicht mehr los.« Stuttgarter Zeitung

»...ein spannungsreiches, nachdenkliches Buch – ein Kontrastprogramm zur üblichen Dutzendware.« Südkurier